Sonntag, 04.03.07
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Der LSC konnte sich nicht steigern und verlor den Titel
Der neue Titelträger gewann auch den zweiten Kampf, diesmal mit 21:18

    Luckenwalde. Trotz der klaren 13 : 23 -Hinkampfniederlage des LSC beim KSV Köllerbach war die Stimmung in der Fläminghalle vor Beginn des Rückkampfes hervorragend. Der Fanclub des LSC ließ sich bei der Anfeuerung ihrer Ringer etwas Neues einfallen, Moderator Eyk Galley gab sein Bestes. Die 100 angereisten Köllerbacher trugen mit ihrer Trommlergruppe und Märschen durch die Halle ihren Anteil zum guten Gelingen des Wettkampfes bei. Die ?Girls - Attac? übten eigens für diesen Abend eine neue Übung ein. Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste, unter ihnen die Bürgermeisterin Elisabeth Herzog - von der Heide, der Minister für Bildung - Jugend und Sport Holger Ruprecht, der Landrat Peer Giesecke und der DRB Präsident Manfred Werner, gab es auf Seiten der LSC - Anhänger einen Knacks. Der Moderator verkündete, dass der LSC - Mann für die 55 kg Venelin Venkov nicht angereist war. Theoretisch war die Titelverteidigung für den LSC noch möglich, Praxis findet aber auf der Matte statt.



    60kg Anatoli Guidea - Vladimir Toguzov 3:2

    60kg Anatoli Guidea - Vladimir Toguzov 3:2


    Venkov - Ersatz Emanuel Krause, er erfuhr von seinem "Glück" gegen 11.00 Uhr, gab gegen Olympiasieger Oleg Kutscherenko den Kampf auf. Köllerbach führte mit 4:0. Als dann auch noch Dragomir Stoichev gegen seinen Landsmann Dimitar Kumchev nur eine Runde holte, war es um die Titelverteidigung eigentlich schon geschehen. Die Luckenwalder unterstützten ihre Männer tatkräftig, wollten zumindest einen Sieg an diesem Abend erkämpfen. Kampfmaschine Anatoli Guidea legte gegen Vladimir Togusov los, wie die Feuerwehr. Er holte das 0:1 in der ersten Runde auf und siegte mit 1:1. Die zweite Runde ging wieder an den Luckenwalder. Dann aber hatte der Bulgare Konditionsprobleme. Es schien, als fehlte ihm die Orientierung. Er gab die folgenden beiden Runden deutlich ab. Zwischenzeitlich lag er sogar auf den Schultern, kam aber blitzschnell heraus. Der Kampf war schon abgeschrieben. In der fünften Runde konzentrierte er sich und machte den siegbringenden Punkt. Guidea gewann mit 3:2 Punkten.



    Marek Svec sorgte mit seinem Schultersieg für Hoffnungen auf einen Mannschaftssieg

    Marek Svec sorgte mit seinem Schultersieg für Hoffnungen auf einen Mannschaftssieg


    Marek Svec ließ die Hoffnungen auf einen Mannschaftserfolg an diesem Abend weiter keimen. Gegen den Bulgaren Vladislav Metodiev gab er zwar die erste Runde mit 1:1 ab. Die zweite Runde ging dann deutlich an den Vizeweltmeister aus Prag. Als Metodiev vom Kampfgericht Albrecht, Probst, Kapp auf den Mattenboden geschickt wurde, zwang ihn Svec unter dem stürmischen Jubel der Zuschauer auf die Schultern. Der LSC kam auf 8:9 heran.



    66kg Eusebiu Diaconu - Juri Kohl 2:3

    66kg Eusebiu Diaconu - Juri Kohl 2:3


    Im klassischen Stil bis 66 kg schien es zunächst für den LSC - Mann Eusebiu Diaconu zu laufen. Sein Gegner, wie in Köllerbach, Jurij Kohl war zwar aktiver, Diaconu musste in die Bodenlage, Kohl machte aber keine technische Wertung. Dies gelang in Runde Eins und Zwei dem Rumänen. Diaconu führte mit 2:0. In den folgenden drei Runde gab es keine einzige technische Wertung. Diaconu musste als erster nach unten, Kohl machte keinen Punkt, Diaconu machte seinerseits aber auch keinen Zähler mehr. Kohl gewann mit 3:2 Punkten. Der KSV führte zur Halbzeit mit 12:10.



    66kg Serafin Barzakov - Rafet Ilden 3:0

    66kg Serafin Barzakov - Rafet Ilden 3:0


    Nach der Pause glaubte man auf eine Besserung von Lazaros Loizidis. Der Grieche ging gegen Arkadie Tzopa mit 1:0 in Führung, musste aber vier Sekunden vor dem Rundenende den Ausgleich hinnehmen. Tzopa gewann dann mit 2:0. Loizidis konnte noch nach Runden zum 1:2 verkürzen, verlor aber mit 1:3. Im Freistil bis 66 kg wurde Serafim Barzakow seiner Favoritenrolle gegen Rafet Ilden gerecht. In Runde Eins stand er kurz vor dem Schultersieg, es blieb aber beim 5:0. Die weiteren Runden entschied der Bulgare ebenfalls für sich. Im klassischen Stil bis 84 kg hatte Erik Hahn gegen den Juniorenvizeweltmeister Jan Fischer nicht die Spur einer Chance. Hahn unterlag mit 0:3, 0:2 und 0:2.



    74kg Alexei Gloushkov - Konstantin Schneider 3:0

    74kg Alexei Gloushkov - Konstantin Schneider 3:0


    Danach gab es "das Finale der WM 2003". Alexej Gloushkov kämpfte gegen Konstantin Schneider. Gloushkov war der Aktivere und gewann alle drei Runden mit einem Unentschieden. Der LSC kam auf 17:18 heran. Im abschließenden Kampf der Freistiler bis 74 kg zwischen Krystian Brzozowski und Andrei Shuyyka sah es nach der klaren 5:3 - Führung des Polen in der ersten Runde noch nach einem Gesamtsieg aus. Danach erlitt Brzozowski eine Rippenverletzung und konnte gegen den starken Ukrainer nicht mehr richtig gegenhalten. Auch dieser Kampf ging mit 3:1 an die Gäste. Am Ende war der Titel weg, der Abendkampf ging mit 18:21 ebenfalls daneben.



    Die langen Gesichter bei den LSC - Verantwortlichen entstanden aber nicht erst an diesem Abend. Hier wurde den 1400 Zuschauern gute Ringkampfkost geboten. Die langen Gesichter sind seit der Niederlage in Köllerbach nicht verschwunden. Richtig lang wurden sie dann am Samstagvormittag als man erfuhr, dass Venelin Venkov nicht angereist war. Aufsichtsratschef Dr. Töpel war sichtlich erregt. Auf eine nervende Frage eines jungen Journalisten, ob er sich denn selbst in Frage stellt meinte er, dass alles geprüft wird, auch er müsse sich die Frage stellen, ob er denn immer alles richtig gemacht hat. Auf jeden Fall wird überprüft, ob man denn noch mit allen Ringern den Vertrag verlängert. Dr. Töpel strebte nach dem Titel und dass nach den mit den Ringern abgeschlossenen Verträge zu Recht, jetzt muss der Perfektionist wieder mit dem 2. Platz vorlieb nehmen, was ihm verständlicher Weise schwer fällt.



    Deutscher Mannschafts Vizemeister

    Deutscher Mannschafts Vizemeister


    Die LSC - Fans feierten ihre Ringer und gratulierten zum Vizemeistertitel. Die luckenwalder Ringer schienen bei der Übernahme der Silbermedaillen nicht ganz glücklich zu sein. Es war sicherlich mehr drin, mit der Mannschaft, die in dieser Saison zur Verfügung stand, war nicht mehr zu holen, der Vizetitel ist nach meiner Meinung in dieser Saison ein Erfolg.



    Im Sinne der zahlreichen Fans, die immer treu zu ihren Ringern stehen, ist zu hoffen, dass keine Schnellschüsse und keine voreiligen Entscheidungen getroffen werden. Das Ringen in Luckenwalde muss auf einem hohen Niveau weitergehen. (MJ)


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