Dienstag, 12.11.24
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Dieser Artikel wurde von Andreas Zabel und Björn Grimm geschrieben und 669 mal gelesen.
1.LSC gewinnt Spitzenduell gegen den SC Roland Hamburg
Mit leidenschaftlicher Leistung und Teamgeist zum 21:7-Sieg

    Als Tabellenführer empfingen wir am fünften von acht Kampftagen den aktuellen Zweiten der Oberliga. Die Konstellation war klar: Wer diesen Kampfabend für sich entscheidet, hat sehr gute Chancen diese Ligasaison auch insgesamt siegreich zu gestalten. Und nach dem mit 16:13 nur knapp gewonnenen Hinrundenduell konnte nur mannschaftliche Geschlossenheit zum Sieg gegen die starken Hamburger führen. Jeder Einzelne musste sein Bestes geben. Und das taten die Jungs.

    Circa 300 Zuschauer in der Fläminghalle spürten das und feuerten unser Team lautstark an. Auch auf die Pauke hauen und ordentlich einheizen will eben gelernt sein… Vielen Dank an unseren Fanclub, der bei unserem ersten Heimkampf vor zwei Wochen leider nicht dabei sein konnte.

    Während in der Hinrunde zu jedem Kampfabend 4 Greco- und 5 Freistilbegegnungen stattfanden, sind es in der Rückrunde nun mehr Kämpfe im klassischen Stil.

    Los gings also mit den Klassikern, Gewichtsklasse bis 57kg. Der in der laufenden Saison ungeschlagene Greco-Spezialist Kolya Levchenko hatte für diesen Kampf extra Gewicht reduziert. Gegen Magomed Makhmatov zahlte sich das aus, denn schon nach knapp einer Minute konnte er mit wunderschönen Aktionen im Bodenkampf einen 14 zu 0 Überlegenheitssieg einfahren. Beeindruckende Leistung, klare Richtungsangabe vom jungen Sportschüler und 4 Punkte aufs Teamkonto.

    Im Freistilkampf bis 130 kg stellte sich Oskar Arndt in den Dienst der Mannschaft. Als gelernter Freistiler musste er sich im klassischen Stil gegen den in Luckenwalde gut bekannten Spezialisten und Veteranenmeister Peter Groß behaupten. Er hielt lange ziemlich gut mit, musste am Ende aber eine 0:15 Niederlage durch technische Überlegenheit hinnehmen. Gar kein Vorwurf an Oskar, aber damit hatte nun auch unser Gegner seine Marschrichtung angesagt bekommen. 4 zu 4 nach Mannschaftspunkten.

    In der Gewichtsklasse bis 61 kg / Freistil trat unser Oleksii Fominykh gegen Eren Murat an. Oleg, mit zarten 15 Jahren das Küken des Kampfabends, ist eigentlich Greco und machte nun schon seinen zweiten Freistilkampf für den 1.LSC. Und wieder tat er das so, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte. Nach wilden, aber fairen 4 Kampfminuten schob Olek sich mit voller Entschlossenheit und super Technik über seinen Gegner und ließ ihn nicht mehr los. Schultersieg und damit 8 zu 4 für Luckenwalde.

    Nach langer Wettkampfpause betrat dann in der Klasse bis 98 kg Freistil Julius Schröter wieder die Matte für den 1.LSC. Er hatte es mit Maksym Zahainov zu tun und in den ersten Minuten merkte man Julius die fehlende Wettkampfpraxis an. Schwer fand er in den Kampf. Sein großes Kämpferherz aber verhinderte eine klarere Führung des Gegners in der ersten Runde. Julius lag zur Pause nach Punkten hinten und brauchte auch in der zweiten Hälfte noch die eine oder andere klare Ansage des Trainers. In der letzten Minute aber warf er alles in die Waagschale und drehte den Kampf. Sieg mit 8 zu 5 Punkten für sich und 2 Punkte für das Team, die vom Publikum verdient gefeiert wurden.

    Im letzten Kampf vor der Pause kam für den 1.LSC Andrij Ponomarenko auf die Matte. Der blitzartige Schultersieg am vergangenen Kampftag hatte ihm offenbar sichtlich gut getan. Gegen Khalid Bashtygov sah man ihn wieder gewohnt konzentriert und entschlossen. So konnte er sich mit sicheren Aktionen im Stand und am Boden zur Pause einen Vorsprung von 8 zu 2 Punkten erkämpfen. In der zweiten Runde setzte Andrij seinen Gegner weiter unter Druck. Mit zwei tollen Würfen beendete er den Kampf durch technische Überlegenheit mit 17 zu 2. Der Pausenstand von 14 zu 4 konnte aufgrund der Art und Weise wie er zustande kam dann durchaus schon als Vorentscheidung gelten.

    In der Pause demonstrierten unsere Ringerkinder der Altersklassen 10 bis 12 ihre Begeisterung für unseren Sport, tolle Körperbeherrschung und Geschicklichkeit sowie einige Wurftechniken. Mit großem Elan waren sie dabei und zeigten, dass sie auf einem guten Weg sind eines Tages in die Fußstapfen Ihrer Idole zu treten. Mit dabei frisch gebackene Landesmeister wie Inal Zandakov, Mohammad Islamov, Arthur Krause und Finley Triebandt

    Dann ging der Kampftag weiter…

    Akhmed Arsanov ist ein ringerischer Allrounder, der sowohl im freien wie auch im klassischen Ringkampf immer auf Sieg kämpft. Entsprechend makellos ist die Saisonbilanz des ehemaligen Luckenwalder Sportschülers. Am Samstag zeigte er sein Können im klassischen Stil bis 86kg gegen Artem Volkov. Akhmed punktete nach Belieben im Stand wie auch am Boden, so dass es schon nach 2 Minuten und 30 Sekunden 18 zu 2 stand. Dann nagelte er seinen Gegner auf die Schultern, weitere 4 Punkte zu unseren Gunsten. Teamwertung 18 zu 4 bei noch drei ausstehenden Kämpfen. Damit stand unser Sieg eigentlich schon fest, was im Eifer des Gefechtes aber keiner bemerkte.

    Assan Buchheister trat aufgrund eines frischen Ringerohrs leicht gehandicapt zu seinem Kampf im freien Stil bis 71kg an. Sein Gegner Haron Bashtygov hatte bis dahin nicht nur drei Siege aus drei Kämpfen geholt, sondern im Hinkampf auch unseren Kevin Siegert geschlagen. In den ersten Minuten konnte Assan eine knappe Führung erkämpfen, aber sein Gegner schaffte bis zur Kampfpause noch den Ausgleich und ging in Runde 2 dann gleich in Führung. Assan kämpfte, aber riskierte auch alles. Auch deshalb verlor er am Ende etwas zu hoch mit 11 zu 3 Punkten. 3 Punkte für Hamburg. Stand des Mannschaftskampfes jetzt 18 zu 7.

    Zwei Kämpfe fehlten noch…

    Zunächst Friedrich Schröder, 80kg, Freistil. Vom „Abspecken“ vielleicht doch etwas gezeichnet ließ er es erst einmal ruhig angehen, führte zur Pause aber mit 4 zu 2 Punkten gegen Amir Mukaev. Auch in der zweiten Kampfhälfte ließ Friedrich nichts anbrennen und brachte am Ende einen ungefährdeten 9:3 Punktsieg nach Hause. Einmal mehr hat er damit unter Beweis gestellt, dass er macht wozu man ihn braucht. Das war heute vielleicht weniger nötig als an anderen Tagen, aber seine Verlässlichkeit als Punktesammler ist bemerkenswert und sehr wertvoll für das Team. 20:7 jetzt die Teamwertung.

    In der Gewichtsklasse bis 75 kg Greco standen sich abschließend dann Justin Hahn und Ramzan Murzabekv gegenüber. Justin war gewarnt, immerhin hatte sein Gegner im Hinkampf unseren Assan geschultert. Justin hatte eine starke erste Hälfte und konnte durch zwei tolle Würfe sogar 6 zu 0 in Führung gehen. Wie im Rausch überhörte er dabei den Pausengong, weshalb sich sein Gegner zu einer etwas unschönen Aktion hinreißen ließ. Dadurch etwas aufgeheizt wurde er in der zweiten Hälfte dann noch etwas stärker, aber am Ende gewann Justin mit 6 zu 4 Punkten.

    Unter dem Jubel der Zuschauer verabschiedeten sich die beiden Teams in der sportlichen Weise, wie sie den Kampftag begonnen hatten. In überragender Manier gewann unser Team klar und sportlich sehr überzeugend gegen den SC Roland Hamburg mit 21 zu 7 Punkten.

    Zu Beginn und im bisherigen Verlauf der Saison wurde bewusst vermieden, von einem möglichen direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga oder einer Favoritenrolle zu sprechen. Mit einer komfortablen 4-Punkte-Führung müssen sich unsere Jungs dem nun stellen, die Herausforderung annehmen und das Ding eiskalt nach Hause schaukeln. Auch das ist eine Situation, der sich unsere junge wilde Truppe stellen muss und die es nun zu meistern gilt.

    Einfach wird das keineswegs… So geht es am kommenden Samstag zum Auswärtskampf nach Lübtheen, deren erste Mannschaft am gleichen Tage gegen den Primus der 2. Bundesliga antritt, was unseren Gegner eventuell zu Experimenten bei der Aufstellung verleiten mag. Überhaupt haben die Küstenkämpfer hier in Luckenwalde gezeigt, dass sie unbedingt ernst zu nehmen sind.

    Und bei den letzten Heimkämpfen am 7.und 14. Dezember sind wir auch wieder auf maximale Unterstützung angewiesen. Da kommen Magdeburg, die am vergangenen Kampftag überraschend den KAV Mansfelder Land mit 17:16 geschlagen haben und zuletzt eben jenes Team aus der Ringerhochburg Eisleben, das nach dieser Niederlage etwas zurechtrücken will und nach eigener Ansage die Hamburger gerne noch vom zweiten Tabellenplatz verdrängen will.

    Wenn Ihr also im nächsten Jahr wieder Schlachten gegen die alten Rivalen aus Potsdam, Werdau oder Thalheim sehen wollt, dann begleitet unseren Weg, feuert unsere Jungs weiter an und bringt sie dazu das letzte aus sich herauszuholen… Olé Olé - 1.LSC!


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