Der traditionsreiche Ringer-Klub VfK Schifferstadt ist nicht mehr Teil der Bundesliga. Große Finanzsorgen haben die Verantwortlichen zu diesem Schritt bewogen.
Der zehnfache deutsche Ringer-Rekordmeister VfK Schifferstadt zieht seine Mannschaft aus der laufenden Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft zurück. Die Pfälzer werden an diesem Samstag nicht mehr zu ihrem Heimkampf gegen den SV Wacker Burghausen antreten und verlieren damit auch die Zugehörigkeit zur Bundesliga. Nach Angaben von Martin Volk, Geschäftsführer der aus dem Verein ausgegliederten Ringer-GmbH, gelang es nicht, bei Sponsoren rund 35.000 Euro für die Fortführung der Finalrunde zusammenzutragen. Berühmtester Aktiver des Traditionsvereins war der "Kran von Schifferstadt", Wilfried Dietrich, Olympiasieger 1960 in Rom.
Keine langfristige Sicherheit
"Wir hätten die 35.000 Euro sofort und einen sechsstelligen Betrag für die Finanzierung der nächsten Bundesligarunde benötigt", sagte Volk. Ohne eine finanzielle Perspektive für die kommende Saison hätte der Verein erneut von Woche zu Woche planen müssen. Da auch diese langfristige Sicherheit in den Verhandlungen mit Sponsoren bis Mittwoch nicht zu erbringen war, hätten sich die Verantwortlichen entschlossen, die ganze Misere zu beenden, zumal den Klub auch noch Altlasten in Höhe von rund 110.000 Euro drücken.
Möglicherweise wird der 600 Mitglieder starke VfK Schifferstadt, der in seiner über 110-jährigen Geschichte Olympiasieger, Welt- und Europameister und weit über hundert deutsche Meister in seinen Reihen hatte, für die Ringer-GmbH und den Verein Insolvenz beantragen. Die Entscheidung darüber soll nach Rücksprache mit Rechtsanwälten und Steuerberatern fallen. Sportlich wird der bisherige Bundesligist in eine untere Leistungsklasse (Regionalliga) zurückgestuft. (nz) |