Sonntag, 05.11.06
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Ein Zweifel am klaren Erfolg war nie zu spüren
LSC - Ringer siegte im Sportlerheim Thalheim mit 25:12 Punkten

    Thalheim. "Weil heute Kirmes ist, ist die Halle nicht ganz so voll" meinte die aus Luckenwalde stammende Marina Möhring, Ehefrau des Ringeroldies Rüdiger Möhring, der einst in Luckenwalde kämpfte und am Samstag mit 49 Jahren in der Oberliga Sachsen im Kampf gegen Aue II einen Schultersieg einfuhr. Das Sportlerheim in Thalheim ist zwar nicht ein modernes Objekt, es wandelt sich bei Heimkämpfen der Ringer aus dem Zwönitztal in einen Hexenkessel um. Mit 450 Zuschauern entstand schon der Eindruck, es wäre überfüllt. Die Leistungen der Ringer auf der Matte trugen sehr viel zur guten Stimmung auf den Rängen bei.



    Andreas Zabel brachte wieder ein LSC - Team auf die Matte, welches für den klaren Erfolg garantierte. Es begann ganz im Sinne des Publikums. Im klassischen Stil bis 55 kg wollte Philipp Herzog eine hohe Wertung für Patrick Baumann verhindern und wurde dabei unter stürmischem Jubel der Zuschauer geschultert.



    60kg FR Kevin Mehlhorn - Radoslav Velikov 0:4

    60kg FR Kevin Mehlhorn - Radoslav Velikov 0:4


    Lazaros Loizidis ging mit seinen 87,5 kg im Superschwergewicht auf die Matte. Sein Gegner Ronny Fritz brachte mit 94 kg nur unwesentlich mehr auf die Wage. Loizidis gewann dieses Duell mit 3:0. Dann gab es den Auftritt des Weltmeisters in Reihen des LSC Radoslaw Velikov. Im Freistil bis 60 kg punktete er den Nachwuchsringer Kevin Mehlhorn mit 7:1, 6:0 und 7:0 aus. Der eine Punkt des Thalheimers wurde aber stürmisch gefeiert.



    96kg GR Andre Montag - Andreas Aurich 2:3

    96kg GR Andre Montag - Andreas Aurich 2:3


    "Endlich kann ich mal in meiner Gewichtsklasse ringen", meinte André Montag vor seiner Begegnung mit Andreas Aurich im klassischen Stil bis 96 kg. Montag hatte in der Hinrunde bei den Superschweren Gewichtsprobleme, er war zu leicht. Nach einer Minute schickte der Kampfleiter Antonio Silvestri Montag in die Unterlage. Aurich konnte nicht punkten und lag mit 0:1 hinten. Als Aurich nach unten musste, machte Montag einer herrliche Rolle und gewann mit 3:0. Die anderen drei Runden gingen dann an den Ringer des LSC, Aurich siegte mit 3:1.



    66kg GR Olaf Brandt - Eusebiu Diaconu 0:3

    66kg GR Olaf Brandt - Eusebiu Diaconu 0:3


    Im klassischen Stil bis 66 kg traf der Rumäne in Diensten des LSC Eusebiu Diaconu auf den Ex - Luckenwalder Olaf Brandt. In der 2. Runde stand der Kampfleiter ungünstig, sonst hätte er den Schultersieg von Diaconu nicht übersehen. Der LSC - Mann gewann sicher mit 3:0.



    Im Freistil bis 84 kg wusste Norman Pickut, dass sein Gegner Norman Schönwälder Akosman aus Aue entnervte und durch Disqualifikation mit 4:0 gewann. Der Norman vom LSC ließ sich nicht beeindrucken. Mit 1:0, 2:0 und 3:0 gingen alle drei Runden an Pickut.



    66kg FR Tobias Löffler - Stephan Spengler 0:3

    66kg FR Tobias Löffler - Stephan Spengler 0:3


    Im Freistil bis 66 kg musste der Nachwuchsringer des RV Thalheim Tobias Löffler Heiko Gensicke vertreten. Löffler stellte sich immer geschickt am Mattenrand hin. So musste Spengler viele Einzelwertungen machen, um die ersten beiden Runden mit jeweils 6:0 zu gewinnen. In der 3. Runde fiel der Punkt zum 6:0 kurz nach der Sirene. So gewann Spengler aber klar mit 3:0.



    84kg GR Holger Hähnel - Erik Hahn 2:3

    84kg GR Holger Hähnel - Erik Hahn 2:3


    Dann wurde es beim Kampf der Klassiker bis 84 kg ganz, ganz laut in der Halle. Erik Hahn entschied die erste Runde gegen Holger Hähnel standesgemäß mit 6:0. In Runde Zwei und Drei wurde er bei einer Rolle abgefangen und verlor jeweils mit 1:3. Hähnel führte gegen den haushohen Favoriten mit 2:1. Dann verzichtete Hahn, der leicht verletzt war, auf weitere Rollen und schaukelte das Ding noch mit 3:2 nach Hause. Die Stimmung blieb auf einem sehr hohen Niveau.



    Im klassischen Stil bis 74 kg kämpfte Lars Levermann gegen den Tschechen Petr Bielesz. Bielesz ließ den Luckenwalder diesmal nicht zum Zuge kommen. Die ersten Runden gingen mit 3:0 und 4:1 an den Mann vom RV Thalheim. In der 3. Runde führte Levermann durch eine Zweierwertung mit 2:1. Er ließ sich willenlos von Bielesz von der Matte treiben. Levermann dachte, dann gleich er aus und ich habe die höhere Wertung, also diese Runde gewonnen. Den Kampf leitete aber der oberste Schiedsrichter beim DRB. "Bei Punktgleichheit werden erst die Verwarnungen gezählt und dann erst die höhere Wertung" erklärte Silvestri seine Entscheidung und Bielesz zum 3:0 - Sieger.



    Im Freistil bis 74 kg besiegte Felix Menzel, Ralph Piterek mit 3:2 Punkten

    Im Freistil bis 74 kg besiegte Felix Menzel, Ralph Piterek mit 3:2 Punkten


    Nicht immer ist der letzte Kampf auch der schönste. Diesmal war es so. Da denkt man, Menzel schwächelt. Mangels Alternativen an diesem Wochenende schickte Zabel seinen Junioreneuropameister in den Kampf gegen Ralph Piterek. In Luckenwalde holte Menzel ein 0:2 auf und gewann mit 3:2. Diesmal führte Menzel mit 2:0. In der 3. Runde büßte er zwei Sekunden vor der Sirene den Sieg ein, führte aber mit 2:1.In der 4. Runde führte er acht Sekunden vor dem Ende mit 1:0 und verlor mit 2:3. In der entscheidenden 5. Runde behielt der erstaunlich abgeklärt wirkende Junior die Übersicht. Nach 1:46 Minuten machte er das 1:0 und brachte es über die Zeit. Die Halle war begeistert, obwohl ihr Mann verlor.



    "Es war schön, hier bei uns einen solchen Kampf zu sehen. Die Zusammenarbeit unserer beiden Fanclubs klappt auch ganz prima" meinte nach Ende der Veranstaltung eine Vertreter des Fanclubs aus Thalheim.



    "Es ist schön, dass wir gewonnen haben, die Leistungen einiger unserer Athleten haben mich nicht überzeugt. Ich erwarte von einigen deutschen Ringern in unseren Reihen mehr Führungseigenschaften. Norman Pickut sollte für alle ein Vorbild in dieser Richtung sein" erklärte ein nicht durchweg zufriedener Jörn Schröter nach dem Kampf. (MJ)


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