Luckenwalde. Neben dem Turmfest und der Pferdesportveranstaltung in Nunsdorf erlebten auch die Freunde des Ringens bei der nunmehr 14. Auflage des FILA - Freistilturniers für die Kadetten, das sind Ringer der Jahrgänge 1988 bis 1990, einen echten Leckerbissen. In mehreren Sitzungen beschäftigte sich der LSC - Vorstand mit der Vorbereitung dieses Turniers. In diesem Jahr trat die Mittelbrandenburgische Sparkasse stark als Sponsor auf, so dass der offizielle Name geändert wurde. Die 14. Auflage geht als „Internationales Sparkassenturnier der Kadetten“ in die Analen ein.
Neben der Sparkasse erhielt der LSC weiterhin große Unterstützung durch das Ministerium für Bildung Jugend und Sport, sowie durch zahlreiche Sponsoren, die seit langer Zeit mit dem Ringkampf in Luckenwalde eng verbunden sind. Tage vor dem Turnierbeginn herrschte in den Büroräumen des Ringerleistungszentrums geschäftiges Treiben. Da kam ein Fax aus Frankreich, mit dem Reinhardt Mehlhorn nicht viel anzufangen wusste. Die Französische Abteilung der Sportbetonten Gesamtschule half aus und teilte mit, dass auch noch die französische Nationalmannschaft in Luckenwalde antreten will. Am Anreisetag erschienen die Polen statt mit sechs Leuten, mit 14. Mehlhorn brachte alles über die Runden.
  Thomas Winkler begrüßt die Teilnehmer.
Vor der offiziellen Eröffnung am Samstag gingen die ersten Ringer bereits über die Matte. Im Namen der Stadt Luckenwalde wurden die 162 Ringer und ihre Begleiter vom stellvertretenden Bürgermeister Thomas Winkler begrüßt. Der Präsident des 1. LSC Dr. Engelmann begrüßte die Gäste im Namen des Vereins und eröffnete offiziell das Turnier. Das Restaurant im Biotechnologiepark sorgte für das Mittagsessen und das Abendbrot. Sportlich war in der Fläminghalle alles bestens organisiert.
Neu bei diesem Turnier waren die Ringer aus den USA und aus Großbritannien. Die Regeln wurden an die internationalen Bestimmungen angepasst. Im Vergleich zu den deutschen Meisterschaften, wurden die Bronzemedaillen an die Sieger der Hoffnungsrunden verteilt. Luckenwalde stellte eine sehr junge Mannschaft. Neun Jungen werden der Kadettenklasse noch zwei Jahre angehören. Für die Mitglieder der Nationalmannschaft galt das Turnier als ein Bewährungsfeld zur Nominierung für die EM der Kadetten in Albanien.
  Emanuel Krause und Philipp Herzog auf dem Siegerpodest. In der Nationalmannschaft stand aus Luckenwalde nur Philipp Herzog. Philipp kämpfte sich ins Halbfinale und scheiterte hier am Amerikaner Grand Thomas Sutter. In der Hoffnungsrunde besiegte er dann den Amerikaner Reisenauer und erhielt Bronze. Emanuel Krause, wie Herzog im Limit bis 42 kg angetreten, verlor gegen den späteren Turniersieger, gegen den Türken Aktas. In der Hoffnungsrunde besiegte er dann den Esten Mängli und den Polen Jakobczyk. So standen Emanuel und Philipp auf dem Siegerpodest und erhielten die Bronzemedaille.
  Felix Schulze kämpfte bis 38 kg. Felix Schulze, er ist als einziger Nachwuchsringer im Brandenburgteam nicht Schüler der Sportschule, er besucht das Gymnasium in Luckenwalde, kämpfte bis 38 kg. Hier musste jeder gegen jeden antreten. Felix besiegte die beiden Polen Zdunczyk und Böhm. Der Ukrainer Cheremisinov besiegte ebenfalls diese beiden. So entschied das Kampfgericht, dass Felix Schulze und der Ukrainer am Finaltag gegen einander kämpfen. Felix konnte dann die erste Runde gewinnen. In der zweiten Runde verlor er den Kampf auf Schultern.
  Dustin Bartmuß gewann gegen den Österreicher Gutensohn. Rico Richter und Dustin Bartmuß kämpften in der Klasse bis 54 kg. Dustin konnte gegen den Österreicher Gutensohn noch gewinnen, gegen den anderen Österreicher Crepaz kam für ihn das Aus. Rico Richter gewann zunächst gegen einen Sportler aus der Schweiz. Etwas zu überheblich kämpfte er gegen den Amerikaner Marcicki und verlor auf Schultern. In der Hoffnungsrunde gewann dann „Sachsenpaule“, wie ihn seine Trainingskameraden nennen, zwei Kämpfe und sicherte sich Bronze.
  Willi Wendel besiegte den Polen Pawlak.
Willi Wendel kämpfte bis 58 kg. In der Qualifikation gewann er gegen den Finnen Vainio, dann musste er sich aber dem deutschen Meister Samet Dülger beugen. In der Hoffnungsrunde kämpfte er siegreich gegen den Polen Pawlak, scheiterte dann aber an Saba Bolaghi aus dem Team Hessen. Bis 69 kg kämpften Jerome Krause und Robert Glor. Gegen den späteren Turnierzweiten Christoph Pscherer aus Bayern sah er in zwei Runden, wie der sichere Sieger aus. Am Ende gab er aber entscheidende Punkte ab und verlor. In der Hoffnungsrunde scheiterte er dann am Türken Özkan Kurt. Robert Glor schied nach einer Niederlage gegen einen Schweizer aus.
  Nik Matuchin besiegte im Finale den Polen Marcin Marcinkiewicz.
Mit Spannung wartete man das Auftreten von Nik Matuchin im Limit bis 100 kg. Für Deutschland startete der deutsche Kadettenmeister Rudolf Münkle, der aber seinen Auftaktkampf gegen den Meisterschaftsvierten Aras verlor. Matuchin musste gegen den Modellathleten Christopher Lewis aus den USA antreten. Der Amerikaner ging sehr selbstsicher auf die Matte und schien zunächst Matuchin beeindruckt zu haben. Nik verlor die erste Runde knapp. „Nik, Du musst die Beute nicht nur packen, Du musst diese auch festhalten und besiegen“ sagte in der Pause väterlich Trainer Bernd Nieke zu seinem Sorgenkind, welches ihm so viel Freude bereiten kann. Nik hielt sich an die weisen Worte aus dem Bereich des Jagdwesens. Als ihn der Amerikaner aushob und werfen wollte, packte er selber zu und brachte ihn in die Bodenlage, und jetzt hielt er seine „Beute“, was das Zeug hergab. Der Amerikaner wurde auf beide Schultern gezwungen.
  Nik Matuchin jubelte über seinen Sieg.
Nach diesem Sieg sah man, wie viele Freunde Nik in der Halle hatte. Da freute sich Jugendtrainer Heinrich Steinmeyer, da gab es Freude im Hause Matuchin, Heiko Röll und Bernd Nieke standen die Tränen in den Augen. Einer, der aus Russland kommende Trainer aus dem Saarland, der bei der Meisterschaft noch eine feindliche Einstellung zu Matuchin hatte, weil dieser seinen Schützling besiegte, freute sich mit. Auch der Trainer der Mannschaft aus der Ukraine umarmte den LSC - Mann Matuchin. Mit diesem Sieg stand Nik bereits im Finale. Sein Gegner hier war der Pole Marcin Marcinkiewicz. Nik gewann die erste Runde. In der zweiten Runde griff Matuchin zu einer Technik, mit welcher der Trainer nicht einverstanden war. „Nik lass den Quatsch“ kam warnend aus der LSC - Ecke. Nik hatte die Warnung überhört, zog konsequent seine Technik durch und packte seinen Gegner auf den „Ast“. Die LSC - Ecke stand Kopf, Vater Igor, Niks Bruder und Niks Freunde liefen auf die Matte und feierten ihren Riesen. Matuchin wurde Sieger beim großen FILA - Turnier.
Zwischen den einzelnen Finalkämpfen gab es würdige Siegerehrungen, die wieder durch Mitglieder des Heimatvereins Dennewitz in schöner Flämingstracht umrahm wurden. Bei den Ehrenden waren mit dabei die einstigen Ringergrößen aus Luckenwalde Klaus Pohl und Dieter Heuer. Weiterhin wurden die Sieger durch Frau Simona Wittich, Jugendreferentin der Kreissportjugend, dem Staatssekretär beim MBJS Martin Gorholt, dem Schulleiter der Sportbetonten Gesamtschule Dietmar Drogi, dem LSC - Präsidenten Dr. Engelmann, dem Nachwuchsförderer Thorsten Lehmann und vom Geschäftsführer des LSC Dr. Börner durchgeführt.
Als bester Ringer des Turniers wurde der Sieger der Klasse bis 54 kg, der Amerikaner Colin Marcicki ausgezeichnet. Nik Matuchin erhielt aus den Händen des Staatssekretärs im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport einen Pokal für den besten Brandenburger. Felix Schulze, der lange verletzt war und den Anschluss an die Spitze schaffte, erhielt vom Inhaber des Fahrradgeschäftes „RUFLER“ Thorsten Lehmann ein Skatebordbike.
Die Mannschaft aus Polen gewann die Mannschaftswertung vor dem DRB - Team und der Türkei.
Die Organisationshilfe aus NRW durch Carsten Schäfer und seine Computer hatte wieder Hervorragendes geleistet. (MJ) |