Faszination Ringen ganz nach dem Geschmack des Publikums
LSC - Ringer beenden Zwischenrunde mit einem 27:9 - Erfolg gegen Burghausen
Luckenwalde. Das versprochene Ringerfest hielt, was es versprach. Trotz einiger Probleme, so verletzte sich Matthias Maasch noch am Donnerstag, reisten die sympathischen Bayern mit einer vollständigen Mannschaft in der Fläminghalle an. Für den Nachwuchsringer Florian Allerberger wurde noch schnell beim DRB eine Startlizenz beantragt. Nach der traditionellen Eröffnung legten die Zuschauer eine Gedenkminute für die verstorbenen langjährigen Ringer bzw. Trainer des luckenwalder Clubs Peter Wismer und Leo Rochlitzer ein. Moderator Eyk Galley würdigte in kurzen Worten deren sportlichen Lebensweg.
55kg Emanuel Krause - Andreas Maier 3:2
Auf der Matte krachte es dann gleich richtig. Freistiler Emanuel Krause kämpfte im klassischen Stil bis 55 kg gegen den Vizemeister der A - Jugend im klassischen Stil Christian Maier. Zunächst war "Momo" gegen den Spezialisten chancenlos. Er gab die ersten beiden Runden mit 0:3 und 1:2. Dann legte er aber los. "Er tat das einzig Richtige, er kämpfte den Klassiker mit Entschlossenheit und Kampfesmut nieder" meinte Coach Andreas Zabel nach dem Kampf. Ab Runde Drei übernahm der LSC - Junge die Initiative und rang Maier mit 4:1, 1:1 und 3:1 nieder. Der Jugendmeister Krause machte aus dem 0:2 einen 3:2 - Sieg.
120kg Norman Pickut - Alexander Schrader 3:0
Im Freistil bis 120 kg musste wieder mal Norman Pickut ran. Sein Gegner war mit Alexander Schrader aber auch kein echter Superschwergewichtler. Schrader war für den LSC -Mann auch kein unbekannter. Der jetzige Nachwuchstrainer in Burghausen trainierte einst in Luckenwalde und kämpfte auch schon für Greiz und Jena. Pickut war immer Herr der Lage und gewann mit 3:0. Eigentlich sollte dann Dennis Nowka im Freistil bis 60 kg gegen den mehrfachen Jugendmeister Martin Maier zumindest punkten. Maier war aber in hervorragender Verfassung und siegte mit 3:0.
96kg Andreas Aurich - Christoph Zauner 3:1
Im klassischen Stil bis 96 kg wollte Andreas Aurich im Kampf gegen Christoph Zauner die Scharte aus der Niederlage in Aalen auswetzen. Die ersten beiden Runden gingen auch mit 2:0 und 2:1 an den LSC - Mann. In Runde Drei flog er plötzlich einem Schulterschwung hinterher und lag in einer sehr gefährlichen Lage. Die Runde ging dann mit 5:2 an Zauner. In der vierten Runde wurde dann Aurich vom hervorragend agierenden Kampfrichter Peter Abele aus Württemberg als erster in die Bodenlage geschickt. Er gab keinen Punkt ab und machte seinerseits in der Oberlage die erhoffte Rolle. Das Publikum bejubelte den 3:1 - Sieg ihres Mannes.
Weltklasseringer Eusebiu Diaconu demontierte den Nachwuchsringer Florian Allerberger
Vor der Pause demontierte im klassischen Stil bis 66 kg Eusebiu Diaconu den Nachwuchsringer Florian Allerberger. Mit zwei lupenreinen Fünfern beendete der Weltklassemann aus Rumänien die ersten beiden Runden. In der 3. Runde führte er schnell mit 6:0 und wurde Sieger durch technische Überlegenheit. Der LSC führte nach fünf Kämpfen mit 13:6.
Interview Herr Töpel
In der Pause schätze Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Töpel die Saison ein und gab schon ein Hinweis auf Verpflichtungen zur nächsten Saison. Zu Spitzenathleten wollte er sich noch nicht äußern. "Wenn wir jetzt offiziell unsere Pläne bekannt geben, dann treibt das nur die Preise in die Höhe". Auf die Frage, ob er denn weiterhin dem LSC die Treue halten wird, sagte Töpel: "Solange ich hier gewünscht bin, treibt mich nichts aus der Fläminghalle". Diese Aussage wurde mit großem Jubel aufgenommen.
Auf der Matte ging es dann weiter mit den Freistilern bis 84 kg. Lazaros Loizidis traf auf der frischgebackenen bulgarischen Meister von 2007 Miroslaw Geshev. Es gab zwischen diesen beiden Weltklasseathleten nichts Spektakuläres. Loizidis siegte mit 3:0.
66kg Stephan Spengler - Konstantin Niobutow 3:0
Im Freistil bis 66 kg kämpften Stephan Spengler und Konstantin Niobutow. Spengler, der in der vergangenen Woche seine Facharbeiterprüfung als Speditionskaufmann bestanden hatte, war im Kopf nun befreit. Was den Familienvater auch lockerer machte war die Tatsache, dass sein Ausbildungsbetrieb, das Frachtenkontor Görig, ihn übernommen hatte. Spengler war immer obenauf und siegte mit 3:0.
84kg Erik Hahn - Anton Losowik 4:0
Im klassischen Stil bis 84 kg bestätigte Erik Hahn seine ansteigende Formkurve. Wenn Anton Losowik auch kein Spitzenkämpfer ist, so ist der Sieg durch technische Überlegenheit hoch einzuschätzen. Der Kampf der Klassiker bis 74 kg zwischen Lars Levermann und Florian Mayerhofer fand ein schnelles Ende. Nach einer vehement ausgeführten Wurfkombination von Lars Levermann verletzte sich der Burghausener so schwer, dass er den Kampf aufgeben musste.
74kg Felix Menzel - Mohamed Soltani 0:3
Im abschließenden Kampf der Freistiler bis 74 kg erhofften die Luckenwalder einen Sieg ihres Junioreneuropameisters Felix Menzel. Es sah im Kampf gegen Mohamed Soltani auch zunächst so aus. Menzel führte mit 1:0. Buchstäblich in der letzten Sekunde ließ er das 1:1 zu, was Soltani den Rundengewinn brachte. Am Ende eine doch etwas enttäuschendes 0:3 aus Sicht des Luckenwalders. "Menzel konnte seine physischen Nachteile, Soltani wog drei Kilo mehr, nicht mit Beweglichkeit ausgleichen" kommentierte Zabel die Niederlage seines Schützlings.
Am Ende aber ein deutlicher 27:9 - Erfolg des Titelverteidigers. Noch in der Pressekonferenz erfuhren die LSC - Verantwortlichen, dass Weingarten den Zwischenrundenkampf gegen Neuss gewann und damit als Halbfinalgegner des LSC feststeht.
Am kommenden Wochenende muss der LSC zunächst auf Reisen gehen. Der Rückkampf gegen Weingarten findet am 10. Februar statt. (MJ)