Eisleben. Am Ende lagen sich die Besucher aus Luckenwalde des Bundesligakampfes zwischen dem KAV Mansfelder Land und dem 1. Luckenwalder SC glücklich, ja gar überglücklich in den Armen und jubelten aus Leibeskräften ihren Kämpfern zu. Aber der Reihe nach.
Das LSC – Trainer – Gespann sah richtig voraus, dass der KAV gegenüber dem Kampf in Köllerbach (3:18) einiges umstellen wird, um dem LSC Paroli bieten zu können. So kam für den Ungarn Bence, der Moldawier Zamfirov ins Limit bis 57 kg im Freistil, für Mario Koch setzten die KAV – Trainer den starken Polen Bienkowski ein, für den Tschechen Ulip kam der Deutschgrieche Markos Theodoridis (66 kg GR)und für den Ungarn Gulyas der europäische Spitze verkörpernde Pole Magomedmurad Gadzhiev.
So nahm der Kampf seinen Lauf.
Emanuel Krause zeigte sich gegenüber der Vorwoche verbessert und hielt den Kampf gegen Zamfirov lange Zeit offen. Krause ging mit 2:2 in Führung, musste sich dann aber mit 2:5 beugen.
Für die 130 kg – Klasse ist „Bärchen“ John mit seinen 119,6 kg geradezu ein „Leichtgewicht“. „Da hat man schon so einen Riesen als Sohn und der ist noch zu klein“ „beklagte“ Mama – John nach der Waage. Söhnchens Gegner, der 40 – jährige Ungar Mihaly Deak-Bardos brachte 128,5 kg auf das Massemessgerät. Als besagter Ungar noch in den Diensten des LSC stand wurde im Limit bis 120 kg gekämpft. Da war er schon nach dem Wiegen fertig. „Pass auf, dass du nicht frühzeitig in Rückstand gerätst, das ist gegen Bardos nicht aufzuholen“ warnteTrainer Levermann. Kampfrichter Jähnig sah zunächst den LSC – Mann als den passiven Ringer und schickte John in die Bodenlage. Bardos schaffte die Rolle, war dann aber fertig. John konnte ihn greifen und werfen. Am Ende ein knappes, aber gerechtes 5:3 für den jungen Riesen aus Eisenhüttenstadt.
Aus seiner Zeit beim LSC, es war ja nur eine Saison, weiß man, dass der Este Anar Zeinalov viel Gewicht machen muss, um auf 61 kg zu kommen. In den ersten Minuten zeigte er gegen Nagy seine Klasse und führte mit 4:0. Der Serbe im LSC – Trikot zermürbte seinen Gegner aber derart, dass dieser fast die Orientierung verlor. Am Ende wurde es ein 9:4 für den LSC – Mann. Der LSC führte mit 3:2.
Mit Erik Thiele wächst dem DRB ein Talent heran, das eventuell in die großen Fußstapfen des Vaters Sven treten kann. Der Juniorenvizeeuropameister bot dem Bulgaren Ganev kaum Angriffsmöglichkeiten. Als Ganev auf 2:4 herankam, drehte der Junior nochmals auf und siegte mit 7:3. Der KAV führte mit 4:3.
Vor dem Kampf der Freistiler bis 66 kg wurde im LSC – Fanlager gewettet. Der Schneiderersatz, Georgi Vangelov, gewann beim Großen Preis von Polen gegen den Polen Bienkowski, das aber im Limit bis 57 kg. Im Bundesligakampf starteten beide bis 66 kg, der Pole brachte 65,8-, der Bulgare 61,4 kg. Das neigte dazu, Bienkowski leicht zu favorisieren. Letztendlich wurde es auf der Matte entschieden. Vangelov bot eine Superleistung, ließ Bienkowski nicht die Spur einer Chance und fertigte ihn glatt mit 10:0 ab.
Zur Halbzeit lag der LSC knapp mit 6:4 vorne.
Im KAV Lager erinnerte man sich gerne an die vergangene Saison, da brachte im klassischen Stil bis 86 kg Fabian Jänicke dem favorisierten Laimutis Adomaitis eine empfindliche Punktniederlage bei. Gegen den aktuellen Weltmeister Zhan Belenyuk musste Jänicke im Vorjahr Schulterniederlagen verkraften. In der „Glück – Auf – Halle“ in Eisleben begann es zwischen den beiden recht entspannt. Wie aus dem Nichts flog da plötzlich Jänicke durch die Luft und geriet in eine gefährliche Lage. Belenyuk ließ nicht locker und drückte den KAV – Kapitän aufs Kreuz.
Das war im Sinne des LSC eine Mustervorlage. Erik Weiß legte nach. Nun gelang ihm gegen den Deutschgriechen Theodoridis zwar kein Schultersieg, in der 5. Kampfminute hieß es aber 19:2 für Weiß.
Im Freistil bis 86 kg kämpfte Martin Obst gegen den Deutschpolen Patryk Dublinowski entfesselt. Am Ende machte sich die Gewichtsdifferenz von fast 5 kg bemerkbar. Obst brachte nur 81,2- Dublinowski 85,9kg auf die Waage. Obst erkämpfte ein 3:3 und gab nur einen Punkt ab.
Beim Stand von 14:5 für den LSC war der Sieg für die Gäste in trockenen Tüchern. Lennard Wickel musste nach Kirov vom VfK Schifferstadt nun mit Gadzhiev wieder gegen Weltklasse ringen. In einigen Fällen übersah der Kampfleiter Aktionen, die von Wickel ausgingen und wertete diese zugunsten von Gadzhiev. Trainer Zabel stürmte erbost auf die Matte, sah zunächst gelb und dann auch noch die rote Karte.
Der Pole siegte in der letzten Minute mit 15:0 und verkürzte auf 9:14 aus Sicht des KAV.
Schon beim Besteigen des Busses sah man, dass der Serbe Alexandar Maksimovic richtig Lust auf Bundesliga hat. Er war bei der WM nicht dabei. Und nun legte er gegen Marc Wentzke los. In der 5. Kampfminute kam für Wentzke beim Stand von 0:16 das Aus.
Der LSC bot eine geschlossene Mannschaftsleitung, begeisterte mit der Art des Auftretens seine Anhänger und siegte auch in dieser Höhe zu Recht mit 18:9 Punkten. |