Sonntag, 11.01.09
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Dieser Artikel wurde von Manfred Jura geschrieben und 180941 mal gelesen.
LSC – Ringer erarbeiteten sich mit dem 25:15-Erfolg gute Chancen auf den Finaleinzug
Sechs Siege stehen auf dem LSC – Konto zu Buche

Weingarten. Freuten sich die LSC – Verantwortlichen sonst über das Los Weingarten, es ging ja auch dreimal gut, wirkte die Leistung der Nordbadener gegen den vermeidlichen Favoriten, den KSV Aalen, auf die Luckenwalder eher bedrückend. Der LSC, der ja immer noch einige Baustellen zu bearbeiten hat, fuhr nun nicht unbedingt als Favorit in die Kleiberit – Arena. Durchatmen gab es beim Betreten den Busses. „Der Import“ aus Russland ist gestern Abend eingetroffen“ verkündete LSC – Coach Heiko Röll. Gemeint war Alexej Gloushkov, der rechtzeitig in Luckenwalde eintraf und der damit die Lücke in der Klasse bis 74 kg im griechisch-römischen Stil schließen konnte. Radoslaw Velikov und Ismail Baygus stießen in Weingarten zum Team. Als die Badener Velikov beim Essen zusahen, wussten sie natürlich, dass der Ex – Weltmeister des Limits bis 55 kg nicht in dieser Klasse antreten wird. Es blieb nichts weiter übrig, als ihn im Limit bis 66 kg zu vermuten. Hier setzten sie dann auch prompt den Bulgaren Emilov ein. In den LSC – Reihen wurde nun spekuliert, wer denn beim SVG die Deutschen sein werden. Die Gastgeber hatten dann aber doch einige Überraschungen parat. Trainer Frank Heinzelbecker veränderte an vier Stellen die vermutete Aufstellung. Als die Luckenwalder die Halle betraten, musterte er genau, wer da vermutlich auf die Matte gehen wird. So kam für den Ukrainer Oleg Boikov der Rumäne Gavrila ins Limit bis 60 kg, der Ungar Arpad Ritter rückte ins Limit bis 96 kg hoch, Laszlo Szablocs ging in die Freistilklasse bis 84 kg hoch und der junge Eric Ritter, der die Stelle des Ringers unter 23 Jahren einnahm, musste im Freistil bis 74 kg antreten.



In der überfüllten Kleiberit – Arena ging es zunächst ganz im Sinne des Gastes los. Emanuel Krause hätte es keiner übel genommen, wenn er gegen den favorisierten Christoph Ewald drei Punkte abgegeben hätte. „Momo wuchs über sich hinaus, gewann die erste Runde und hatte Ewald in der fünften Runde am Rande einer Niederlage. Am Ende wurde es ein 2:3, mit welchen kaum einer gerechnet hatte. Im Superschwergewicht traten mit Jalmar Sjöberg und Mihaly Deak-Bardos zwei Hünen aufeinender, die etwa im normalen Leben 130 kg auf die Waage bringen. Als ehemaliger LSC – Superschwerer zeigte der Ungar, dass er erhebliche Probleme mit dem Gewichtmachen hat. Er wurde deshalb aussortiert. Sjöberg demonstrierte gegen Freiburg seine Probleme mit den überflüssigen 10 kg. Diesmal hatte der Schwede das Problem erfolgreich gelöst. Ging die erste Runde noch beim 1:1 an den Ungarn, konnte der Schwede drei Runden gewinnen und brachte mit seinem 3:1 den LSC mit 5:4 in Front. Im klassischen Stil bis 60 kg war der Rumäne Florin Gavrila klarer Favorit im Gefecht mit Dennis Nowka. Als der Rumäne die erste Runde mit 5:0 für sich entschied, schien alles den gewohnten Lauf zu nehmen. Nowka hielt aber ordentlich gegen. Er machte in der Bodenlage Punkte. Zweimal musste der Videobeweis herangezogen werden. Nowka wurde umjubelter 3:1 – Sieger.



Enttäuschend der Auftritt vom Mateusz Gucman im Freistil bis 96 kg. Der Ungar Arpad Ritter, Ex – Europameister der Klasse bis 74 kg, war 11 kg leichter als der Pole. Als Gucman rang, hatte er Vorteile. Ritter war nur auf Konter aus. In der entscheidenden fünften Runde führte Gucman mit 2:0, er wagte noch einen Angriff, wurde gekontert und verlor den Kampf mit 2:3. „Mit dieser Niederlage hatten wir nicht gerechnet“, so der enttäuschte Heiko Röll. Heinzelbecker stellte dann den Bulgaren Martin Emilov gegen Velikov im Freistil bis 66 kg. Dieser hatte zumindest die Chance auf einen knappen Sieg. Es ging dann auch zunächst auf. Emilov führte mit 2:0 Runden. Bei einer Aktion fasste er sich aber bereits an die Rippen. Velikov legte jetzt erst richtig los. In der dritten Runde, Velikov führte mit 4:0, überschritte Emilov die Verletztenzeit von 2 min und verlor den Kampf mit 0:4. Der LSC führte zur Halbzeit mit 14:8.



„Wir brauchen aus den restlichen fünf Kämpfen noch drei Siege“ verkündete Co – Trainer Andreas Zabel. Nun stand bei zwei Athleten ein Fragezeichen. Mark O. Madsen und Norman Pickut kämpften die ganze Woche mit einer starken Erkältung. Madsen bewies im Kampf gegen René Zimmermann, dass er noch so viele Reserven hat, dass es für einen 3:0 – Erfolg reichte. Ismail Baygus sorgte in der ersten Runde gegen den rumänischen Olympiateilnehmer Ionut Panait für eine Überraschung. Er gewann beim 2:2 die erste Runde. Danach drehte der Rumäne mächtig auf. Baygus war am Ende und gab den Kampf mit 1:4 ab. Gegen Laszlo Szabolcs musste Norman Pickut seiner Erkältung Tribut zollen. Er unterlag knapp mit 0:3 (2:0;1:1;0:1). Weingarten war mit 15:18 wieder dran.



Im Freistil bis 74 kg setzte Weingarten den jungen Eric Ritter ein. Unverständlicher Weise gab es vom sonst fairen Publikum für den Polen Krystian Brzozowski, als er den jungen Mann richtig vermöbelte. „Das ist Bundesliga und kein Hallenschach“ sprach DRB – Pressereferent Peter Weber die Publikumsreaktion auf den Schultersieg vom Brzozowski an. Der LSC baute die Führung auf 22:15 an. Dann kam Alex. In seinem ersten Kampf nach seinem Februarauftritt im Finale der Meisterschaft 2008 gegen den Köllerbacher Konstantin Schneider war er noch lange nicht der Alte. Nach einer Rangelei stellte sich der Rumäne Puscasu „tot“. Gloushkov erhielt eine Verwarnung. Er machte aber seine Punkte und sicherte sich ein 3:0 und seinem LSC einen 25:15 – Erfolg.



Nun mag es so aussehen, dass die Luckenwalder sicher im Finale stehen. „Einige Kämpfe, die wir heute knapp gewonnen, oder auch knapp verloren haben, können beim Rückkampf ganz anders ausgehen. Der SV Germania will in Luckenwalde alles versuchen, um den Bock eventuell noch umzustoßen. Der LSC wird seinerseits alles versuchen, um das zu verhindern. Auf jeden Fall steht über der Begegnung am kommenden Samstag viel, viel Spannung.


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