Sonntag, 18.11.07
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LSC - Ringer deklassieren die Gäste aus Leipzig mit 32:6 Punkten
Gäste kommen mit neun Ringern und geben einen Kampf vorzeitig auf

    Luckenwalde. Trotz des Fußballländerspieles der deutschen Nationalmannschaft gegen Zypern wollten immerhin etwa 500 Zuschauer die Begegnung der Ringerbundesliga zwischen dem 1. LSC und dem KFC Leipzig sehen. Nach dem deutlichen 32:6 - Erfolg des Favoriten aus Luckenwalde machte sich nicht unbedingt Zufriedenheit unter den Ringkampfanhängern in der Fläminghalle breit. Leipzig besetzte die Klasse im Freistil bis 120 kg, hier ringt Altmeister Sven Thiele, nicht. Als dann auch noch im KFC - Lager zur Trickkiste gegriffen wurde, Freistiler Daniel Wilde ging auf der Waage ins Klassikerlager über, Klassiker Marcus Stichling ließ sich als Freistiler bis 66 kg in die Wiegeliste eintragen, wurde einige Zuschauer richtig ärgerlich.



    Team - KFC Leipzig

    Team - KFC Leipzig


    Nach dem Wiegen war Anatoli Guidea enttäuscht, denn er hätte gerne gegen Wilde auf der Matte stehen wollen. So reiste er am Freitag aus Sofia an, ging für 20 Sekunden auf die Matte und wurde Sieger durch Aufgabe. "Ringen ist eine Risikosportart, warum sollte Stichling noch länger auf der Matte stehen, sich verletzten und uns bei unserer dünnen Kaderdecke in entscheidenden Kämpfen nicht zur Verfügung stehen" meinte KFC - Coach Uwe Hemmann nach dem Kampf. Hier sollte der DRB über seine Ligastruktur nachdenken. Beim Fehlen eines Ringer im Aufgebot muss der Verein bisher 100,- € zahlen. Das tut dem Verein im Wesentlichen nicht weh. Mannschaften, die nicht in der Lage sind in der 1. Bundesliga mit 10 Ringern anzutreten, sollten nicht zugelassen werden.



    60kg Dennis Nowka - Felix Dietrich 4:0

    60kg Dennis Nowka - Felix Dietrich 4:0


    Trotz dieses Makels sahen die Zuschauer dennoch acht ansehenswerte Kämpfe. Gegen das Multitalent Kai Wedekind, er ist in beiden Stilarten sehr stark, hatte René Pikulla kaum eine Chance. Pikulla gab vier Mannschaftspunkte ab. Die einfachsten vier Punkte holte dann im Freistil bis 120 kg Nico Graf. Er wurde kampflos Sieger. Im Freistil bis 60 kg beherrschte Dennis Nowka den 19 - jährigen Felix Dietrich nach belieben und siegte mit 3:0, 7:0 und 3:1 Punkten.



    96kg Andreas Aurich - Markus Streicher 3:0

    96kg Andreas Aurich - Markus Streicher 3:0


    Verbissen kämpften im klassischen Stil bis 96 kg Andreas Aurich und Marcus Streicher um die Fassart. Hier sah der hervorragend agierende Kampfrichter Michael Faller aus Neuss Vorteile beim LSC - Mann. Streicher musste als erster in die Bodenlage, Aurich hob ihn aus und warf ihn. Das brachte ihm den 3:1 - Rundengewinn. Im 2. Abschnitt dann eine Risikoaktion von Aurich. Mit einem herrlichen Wurf über die Brust holte er einen Fünfer. Am Ende siegte Aurich sicher mit 3:0. Dann ein Kampf ganz im Sinne der Zuschauer.



    66kg Stefan Barde - Daniel Wilde 3:1

    66kg Stefan Barde - Daniel Wilde 3:1


    Da sich Daniel Wilde gegen Guidea keine Chance ausrechnete, wollte er gegen Stefan Barde eben mal gewinnen. Da hatte er aber die Rechnung ohne den ehrgeizigen Barde aufgemacht. Die erste Runde ging noch an den Leipziger, dessen Ringerwurzeln in Luckenwalde sind. Dann hob ihn Barde aber aus. Zwei Verwarnungen standen da bereits auf dem Konto von Wilde. Nach vier Runden wurde Stefan Barde von den Zuschauern als 3:1 - Sieger euphorisch gefeiert. Zur Halbzeit führte der LSC mit 14:5 Punkten.



    84kg Norman Pickut - Heiko Heinemann 4:0

    84kg Norman Pickut - Heiko Heinemann 4:0


    Nach der Pause musste Normann Pickut gegen Heiko Heinemann auf die Matte. Nach 8:0 und 6:0 in den ersten beiden Runden schulterte Pickut seinen Gegner in der dritten Runde. Anfangs etwas böse, war "Anton" nach seinem schnellen Erfolg über Marcus Stichling bald wieder der Alte. Ordentlich ran ging wieder Mark O. Madsen im klassischen Stil bis 84 kg. Gegen Stephan Hube ließ er sicherlich seinen Diesel ordentlich vorglühen. Von der ersten Sekunde an lief der Däne auf Hochtouren. Mit 7:0 und 4:0 beendete er die ersten beiden Runden. Die 3. Runde schloss er mit einer spektakulären Wurfkombination mit 10:0 ab. Er erhöhte für den LSC auf 26:5.



    Lars Levermann erkämpfte sich nach Rückstand einen sicheren 3:0 - Erfolg über Tilo Türk.

    Lars Levermann erkämpfte sich nach Rückstand einen sicheren 3:0 - Erfolg über Tilo Türk.


    Im klassischen Stil bis 74 kg schickte Kampfleiter Faller Lars Levermann als ersten in die Bodenlage. Durch eine Verwarnung für Levermann führte der Leipziger Tilo Türk mit 2:0. Mit einem herrlichen Wurf gewann Levermann die erste Runde noch mit 3:2. In den weiteren Runden gab Levermann den Ton an und gewann mit 3:0.



    Zum Abschluss stand der Kampf im Freistil bis 74 kg unter einer ganz besonderen Note. Jan Brömme vom KFC Leipzig begann seine Laufbahn beim LSC. Der Medizinstudent aus Trebbin musste gegen Junioreneuropameister Felix Menzel antreten. Die Luckenwalder, welche Brömme lange nicht gesehen haben, wunderten sich über dessen Haarpracht. "Wenn ich heute gegen Menzel verliere, dann darf er mir auf der Matte die Haare schneiden" verkündete er vor dem Kampf. Da dieses Ereignis schon sehr zeitig angekündigt war, lag entsprechendes Gerät auch vor. Menzel gewann die erste Runde beim Stand von 2:2. Dann wurde es spannend. Jan Brömme entschied die zweite Runde mit 1:0 für sich. Wie Menzel dann einen Beinangriff von Brömme austanzte war schon große Klasse. Beim 0:0 ging es in den Clinch. Menzel durfte fassen und gewann mit 1:0. Die Reserven beim LSC - Freistiler waren etwas größer als bei Brömme. Menzel siegte in der dritten Runde mit 2:1 und insgesamt mit 3:1.
    Nach der Verkündung des 32:6 - Erfolges des LSC ging es an die Haarpracht von Jan Brömme. Neben Menzel versuchten sich auch noch weitere Friseure. Man hätte es aber auch der einstigen deutschen Ringermeisterin und heutigen Friseurin Wicky Weichert überlassen können.



    Trotz des klaren Erfolges und der teilweise richtig schönen Kämpfe, waren einige der Zuschauer nicht recht zufrieden. In der 1. Liga sollte man sich über zehn und nicht über acht Kämpfe freuen. (MJ)


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