Dortmund – Bei den Ringer-Europameisterschaften 2011 in Dortmund treten Mirko und Yvonne Englich auf die Matte – das stärkste Ringer-Ehepaar der Welt!
Mirko Englich gewann 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking die Silbermedaille und feierte damit zugleich den größten Erfolg seiner Laufbahn.
„Als ich seine Kämpfe gesehen habe, reifte der Wunsch, mit ihm gemeinsam bei den Olympischen Spielen 2012 in London zu kämpfen“, so Yvonne Englich, die zwischen 1997 und 2005 drei internationale Meisterschaftsmedaillen bei den Juniorinnen erkämpfte. Dem Come Back wurde alles untergeordnet, das Leben noch einmal auf den Kopf gestellt. „Wir sind beide nach Frankfurt(O.) gezogen, die Kinder Noah und Lotta gehen nun dort zur Schule, bzw. in den Kindergarten und werden in Frankfurt(O.) von den Großeltern betreut, wenn wir unterwegs sind, die ebenfalls von Witten an die Oder kamen“, so Mirko Englich, der sich bereits 2007, nach den Weltmeisterschaften in Baku (AZE) dem Leistungszentrum an der Oder anschloss. Bereits wenige Monate später, im April 2008 wurde Englich in Tampere (FIN) Vize-Europameister, qualifizierte sich im Mai für die Olympischen Spiele in Peking (CHN), wo er die Silbermedaille gewann.
Yvonne Englich startete ihr Come Back im Vorjahr furios, scheiterte jedoch bei den Deutschen Meisterschaften im Finale gegen Junioren-Europameisterin Aline Focken (KSV Krefeld). „Als Vizemeisterin der 63 kg-Klasse musste ich gegen die Meisterin im Limit bis 67 kg um den EM-Startplatz kämpfen“, so Yvonne Englich, die sich wenig später ein Limit höher, in der nichtolympischen Klasse bis 67 kg das Ticket für Dortmund holte. Doch nach der EM will die Wahlfrankfurterin erneut im Limit bis 63 kg angreifen. „Es gibt noch genügend internationale Wettkämpfe, bei denen ich mich an Aline Focken vorbeischieben kann“, gibt sich Yvonne Englich kämpferisch, den innerdeutschen Ausscheid für die Weltmeisterschaft in Istanbul (TUR), wo es um die ersten Olympiatickets geht, doch noch im olympischen 63-kg-Limit zu erreichen.
Kennengelernt hat sich das Ringerpäärchen recht abenteuerlich. „Das war bei den Deutschen Meisterschaften 2000 in Gelenau (Sachsen), ich ging über die Matte da fiel mich ein Mädchen an und kämpfte mit mir“, war Mirko Englich zunächst etwas überrascht und hatte Yvonne nach wenigen Techniken auf beide Schultern gedrückt. „Doch das hat sie sich auch nicht gefallen lassen und mich in den Bauch gebissen“, hat es bei Mirko bei diesem 'Überfall' richtig gefunkt.
Das Glück sieht man den Beiden regelrecht an. „Wir haben alles etwas für unser großes Ziel hinten angestellt, sind durch Trainingslager und Wettkämpfe lange getrennt, sehen die Kinder kaum“, so Yvonne Englich mit traurigem Blick. „Doch wenn wir dann gemeinsam nach London fahren, dann hat sich der ganze Aufwand gelohnt“, so auch Mirko Englich, der nach seinem Erfolg in Peking eigentlich schon ans Aufhören dachte.
Eine Gemeinsamkeit haben Englichs auch beruflich, denn in Frankfurt(O.) erhielten die beiden Ringer eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr Eisenhüttenstadt. „Die Ausbildung ist sportbezogen und wir können uns damit voll auf das Ringen konzentrieren“, so Yvonne, die froh darüber ist, dass es im Leben nach dem Sport bei Englichs auch in geordneten Bahnen, mit beruflicher Sicherheit weiter geht. |