Sonntag, 25.10.09
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Dieser Artikel wurde von Manfred Jura geschrieben und 3689 mal gelesen.
Nach der Verletzung von Sjöberg wurde es spannend
Der LSC gewinnt gegen Hallbergmoos mit 22:16
Der zweifache Europameister Armen Vardanyan gab sein Debüt und bezwang den polnischen Spitzenringer Julian Kwit mit 3:0.

Der zweifache Europameister Armen Vardanyan gab sein Debüt und bezwang den polnischen Spitzenringer Julian Kwit mit 3:0.

Luckenwalde. „Da hat man schon kein Glück und dann kommt noch Pech dazu“ könnte man aus so manchem Mund der LSC – Verantwortlichen hören. Spätestens aber nach dem ersten Kampf des Abends zwischen dem LSC und dem Gast vom SV Siegfried Hallbergmoos. Da meldete sich während der Woche Norman Pickut krank. Heiko Röll und Andreas Zabel entschieden sich, die Klasse bis 84 kg mit Felix Menzel zu besetzten.



Nachdem Emanuel Krause wiederum keinen Gegner hatte, musste Jalmar Sjöberg gegen den Olympiadritten von Peking Mindaugas Mizgaitis auf die Matte. In der zweiten Runde wählte der Schwede die Unterlage. Mizgaitis setzte gekonnt einen Hebel an und konnte so den WM – Dritten ankippen. Zum Entsetzten der knapp 400 Zuschauer stand Sjöberg nicht mehr auf. Der Schwede gab den Kampf mit dem Verdacht auf einen Muskelfaserriss auf. Da gingen vier Punkte weg, mit denen keiner gerechnet hatte. Beim 4:4 sollte nun Dennis Nowka gegen Thomas Sedlmeier punkten. Der LSC –Mann ging nach der dritten Runde mit 2:1 in Front. Als er statt einen Punkt zu sichern, mehr wollte, wurde er vom Freistiler Sedlmeier abgefangen und musste die Runde abgeben. In der entscheidenden 5.Runde schob Sedlmeier Nowka von der Matte. Dem Luckenwalder gelang dann kein Punktgewinn mehr. Der Kampf ging mit 3:2 an den Athleten vom SV Siegfried Hallbergmoos.



Spannend war es, ob Mateusz Gucman mit dem Allrounder Kai Dittrich fertig wird. Dittrich gastierte in so vielen Gewichtsklassen und in beiden Stilarten in Luckenwalde, wie kein anderer Ringer. Er kämpfte als gestandener Klassiker von 84 kg bis zum Superschwergewicht im klassischen Stil und im Freistil. Gucman war gewarnt und brachte das 3:0 sicher nach Hause. Als Velikov gegen den Junior Matthias Fritsch die erste Runde nur mit 1:0 gewann, gab es lange Gesichter. „Rudi“ zog dann aber durch und erkämpfte nach drei Runden ein 16:0 und brachte den LSC zur Halbzeit mit 13:7 nach vorne.



In der Pause gab es Diskussionen, ob denn der Punktevorsprung reichen würde. Damian Hartmann machte nach seiner Verletzung gegen Paul Potapov Nägel mit Köpfen. Der unbedingte Siegeswille zeichnete jede Handlung des Medizinstudenten aus. Hartmann schaltete den Rückwärtsgang aus, marschierte vorwärts und machte seine Punkte. Gegen den keinesfalls schwachen Potapov gab Hartmann keinen einzigen Zähler ab und gewann mit 3:0. Spengler wurde nun als „der Mann für alle Fälle“ angekündigt. Diesmal musste er den Verletzten Ismail Baygus im klassischen Stil bis 66 kg ersetzen. Gegen den Junior Alexander Fritsch, der aber Klassiker ist, gelang ihm ein 3:1-Erfolg, der für die Gesamtbilanz wichtig war.



Vor den letzten drei Kämpfen führte der LSC eigentlich haushoch mit 19:8 Punkten. Dann musste Felix Menzel gegen den Weißrussen Soslan Gatsiev, der immerhin 2008 Militärweltmeister in der Klasse bis 84 kg war, antreten. Nicht immer hatte Kampfrichter Uwe Manz aus Sicht des Publikums ein glückliches Händchen. Man sah auf der Matte spektakuläre Aktionen, Menzel wehrte sich, hatte aber mit seinen 71,8 kg gegenüber seinem Gegner (83,9 kg) zu deutliche Nachteile. Gatsiev siegte mit 14:1 Punkten und brachte seinen SVS auf 19:12 heran. Im Freistil bis 74 kg musste sich Lennard Wickel mit dem aktuellen Juniorenmeister Ergün Aydin messen. Auch hier deutliche Vorteile zugunsten des Gastes, der fast mit der Schlusssirene das 11:0 sicherte. Vor dem letzten Kampf führte der LSC nur noch mit 19:16 Punkten.



Im klassischen Stil bis 74 kg brachte Hallbergmoos erstmals in dieser Saison den polnischen Spitzenringer Julian Kwit auf die Matte, für den LSC gab der zweifache Europameister Armen Vardanyan sein Debüt. Nun ist der Pole ein gestandener Kämpfer der Klasse bis 74 kg, der Ukrainer hatte seine internationalen Erfolge im Limit bis 66 kg erkämpft. Der Pole marschierte vorwärts, der Ukrainer, der neben seinem Gegner eher schmächtig wirkte, ließ ihn gewähren. Kampfrichter Manz erteilte in der ersten Runde dem Polen den Vorteil der Wahl. Kwit wählte die Oberlage. Vardanyan verteidigte geschickt und ließ keine Wertung zu. In der zweiten Runde das gleiche Bild: Kwit wählt diesmal die Unterlage. Vardanyan hebt ihn blitzschnell aus, Kwit verhindert mit einem Griff zum Bein einen Wurf. Kwit wird verwarnt, der LSC – Mann erhält zwei Punkte. In der dritten Runde darf Vardanyan wählen, er wählt die Unterlage und lässt keine Wertung zu. Das Debüt ist gelungen. Mit seinem 3:0 gewinnt der LSC noch relativ deutlich mit 22:16.



„Hätte vor dem Kampf mich einer das Endergebnis tippen lassen, wäre es höher ausgefallen“ meinte nach dem Kampf der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des SV Siegfried Hallbergmoos Jürgen Entholzner.



„Wir hatten mit einem Sieg gerechnet. Nach der Verletzung von Sjöberg bekam ich aber Zweifel“ so Heiko Röll nach dem Kampf.


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