  Youngster Robert Glor kommt mit einem Beinangriff durch. Der 18 - Jährige besiegt "Opa" Rüdiger mit 3:0. Luckenwalde. Zwischen den beiden Ringkampfstaffeln aus Luckenwalde und Thalheim gibt es seit vielen Jahren hervorragende Kontakte. Als der jetzige RV Thalheim noch SV Tanne Thalheim hieß, nannten die guten Freunde beider Vereine die Sachsen manchmal Luckenwalde II. So gab es am 18.06.1998 im Rahmen eines Volksfestes in der Drei-Tannen-Stadt eine Begegnung zwischen der Bundesligastaffel des LSC und dem Zweitligisten aus Thalheim. Diese fand in der noch heute aktuellen Sportstätte des Bundesligisten, im Sportlerheim statt. Damals kämpften für Thalheim Andreas Kapsch, Karsten Polky, Jesko Schröder. Die Luckenwalder traten mit Dennis Nowka, Michael Wehlan, Maik Bullmann, Erik Hahn, Olaf Brandt, Daniel Wilde, Norman Pickut, Olaf Bock, Andreas Zabel und dem Mongolen Usukhbayar, der damals in Luckenwalde trainierte, an. Andreas Zabel startete sowohl im Freistil bis 76 kg als auch im klassischen Stil bis 69 kg. Der LSC gewann diese Begegnung damals mit 28:5 Punkten.
In den Reihen der Thalheimer stand im klassischen Stil bis 76 kg der Tscheche Petr Bielesz, der auch heute noch mit 37 Jahren erfolgreich im RV – Team steht. Am 08.08.1998 kam Thalheim in Vorbereitung auf die neue Bundesligasaison nach Luckenwalde. Diesmal gewannen die Luckenwalder nur knapp mit 14,5:14. Im LSC – Team stand im Wesentlichen die zweite Reihe. Im Team der Thalheimer stand im Freistil bis 130 kg Rüdiger Möhring. Er wurde vor 10 Jahren dafür bewundert, dass er trotz seiner damals 41 noch fit für die zweite Liga ist. Rüdiger Möhring tauchte in diesem Jahr nun plötzlich in den Ergebnislisten der 1. Liga auf. Das sollte ein Grund dafür sein, etwas mehr über ihn zu erfahren. Rüdiger Möhring ist zunächst als Schüler der damaligen Kinder- und Jugendsportschule aufgefallen, zunächst nicht unbedingt wegen seiner sportlichen Leistungen, wegen seiner Figur aber auf jeden Fall. Zu der damaligen Zeit war die KJS in den Räumen des heutigen Friedrichgymnasiums zu Hause. Die jetzige Aula wurde der Ringer wegen zur Trainingshalle umfunktioniert. Im gleichen Hause lernten auch die Schüler der EOS (Erweiterte Oberschule). Durch das friedliche Nebeneinander gab es zahlreiche Kontakte zwischen den gut gebauten jungen Männern der KJS und den vielen hübschen und klugen Mädchen der Abiturstufe der EOS. So lernte hier 1974 der damals 17 – jährige Ringer Rüdiger Möhring auch seine jetzige Frau Marina kennen. Frau Marina Möhring hieß damals noch Kober und wohnte in Frankenfelde.
In seiner aktiven Zeit bei der SG Dynamo konnte „Möhre“, wie ihn seine Freunde nannten, zahlreiche Medaillen bei der DDR – Meisterschaft gewinnen. Wichtig war er aber als Trainingspartner des Welt- und Europameisters Roland Gehrke.
Es wunderte schon, warum Möhring mit nunmehr 51 Jahren noch auf die Matte geht. „Erstens fühle ich mich gesundheitlich sehr gut. Der eigentliche Grunde ist aber die Verletzung (Achillessehnenriss) von André Montag“. Und so stellte sich der Hauptkommissar der Kriminalpolizei in Dresden in den Dienst seiner Mannschaft und trat am Samstag gegen den 18 – jährigen Robert Glor an. Dem vierfachen Großvater sieht man sein Alter nicht unbedingt an. Er wirkt auf der Matte wesentlich jünger. „Mein einziges Problem ist die längere Dauer bei der Reaktion auf Angriffe, mit über 50 dauert es eben länger, bis die Antwort bei den Muskeln ankommt und eine Reaktion bewirkt. Da hat dich dein Gegner schon fest im Griff“ meinte Möhring schon vor dem Kampf gegen den Luckenwalder Glor. Robert Glor, der sieben Kilo weniger als Möhring auf die Waage brachte, gewann die drei Runden mit 3:0, 2:0 und 1:0 und holte damit drei Punkte für sein LSC-Team. Der junge Mann, dessen Vater 43 Jahre alt ist, zollte seinem Gegner hohen Respekt und wird diesen Sieg nicht überbewerten. Für seine weitere Laufbahn gibt er ihm aber viel Mut und Optimismus. |