"Ich dachte, dass ich wieder auf ,Spengel’ (Stephan Spengler) treffe, den ich in Leipzig beim Hinkampf besiegen konnte. Aber der Weltklasseringer Anatoli Guidea war für mich eine Nummer zu groß und deshalb entschied ich mich kurzfristig für einen Stilartwechsel. Ich musste nun gegen den Klassiker Stefan Barde ran, wo ich mir durchaus Siegeschancen ausrechnete", begründete der Leipziger Daniel Wilde sein Fremdgehen am Sonnabend. Aber auch sein Ausflug in die fremde Stilart war nicht von Erfolg gekrönt.
"Ich konnte meinen Gegner schwer einschätzen. Ich wusste, er präsentiert sich sehr heftig im Standkampf und da muss ich gegenhalten. Meine Chance sah ich in der Bodenlage zu punkten, was mir letztlich auch gelang", äußerte sich der aus Frankfurt/Oder nach Luckenwalde gewechselte Barde.
Die Pokerei von Wilde hatte Folgen, denn der Leipziger Klassiker Marcus Stichling sollte nun gegen den Freistilspezialisten Guidea die Kastanien aus dem Feuer holen. Doch schon nach einem Abreißer und einer Rolle (0:3) gab Stichling auf. Für den 32-jährigen Daniel Wilde und den KFC Leipzig ging diese Rechnung nicht auf, denn der Luckenwalder Barde gewann den Kampf mit 3:1. Ein Trost für den Leipziger Co-Trainer (Freistil), der ein heißes Eisen im Feuer hat.
Sein Schützling Nicole Hauptmann, deutsche Vizemeisterin, strebt 2008 den nationalen Titel und die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking an. "Was mir nicht gelang, soll sie erreichen", ist der Wunsch von ihrem Trainer.
Im Pressegespräch wurde der Leipziger Trainer Uwe Hemmann von Fragestellern attackiert. "Als Bundesligist sollte man Sorge tragen jede Gewichtsklasse zu besetzen", wurde ihm vorgeworfen. "Wir haben unsere Prinzipien. Mit einem Saisonetat von unter 100 000 Euro können wir keine Ausländer verpflichten. Unser Ziel ist es, auch mit nur deutschen Ringern in die Play-Offs zu kommen. Deshalb sollten verletzungsbedingte Ausfälle die wir nicht kompensieren können vom Gegner und Zuschauer toleriert werden." Hemmann ließ aber durchblicken, dass der am morgigen Mittwoch stattfindende Nachholkampf gegen Aue eine größere Priorität besitzt. "In Luckenwalde konnten wir sowieso nichts holen. Über acht Punkte wären wir froh gewesen, 13 wären fantastisch", urteilte der Leipziger Coach.
Erstmals in dieser Saison weilte die Bürgermeisterin der Stadt Luckenwalde Elisabeth Herzog-von der Heide unter den Zuschauern in der Fläminghalle. "Meine Teilnahme ist durchaus steigerungsfähig", erklärte das Stadtoberhaupt. "Heute müssen wir auf Stefan Barde ein Loblied singen."
Marita Fleischer aus Jüterbog knackte den Jackpot für das richtige Halbzeitergebnis (14:5). Sie konnte drei Flaschen Sekt mit nach Hause nehmen.
LSC-Präsident Ulrich Engelmann und Vorstandsmitglied Norbert Görig gratulierten Ulrich Vetter nachträglich zum erneuten Weltmeistertitel im Kraftsport der Senioren.
Über einen Geldregen können sich die Luckenwalder Bundesligaringer, besser gesagt die Nelson GmbH, freuen. Wie Nelson-Geschäftsführer Bernd Fassbender gestern erklärte, bekommen die Luckenwalder einen Teil der Kosten für den im Vorjahr ausgefallenen Kampf gegen Schifferstadt zurückerstattet. Fassbender und weitere LSC-Verantwortliche hatten in den zurückliegenden Monaten beim Ringerbund auf die Rückzahlung bestanden. DRB-Präsident Manfred Werner sicherte dies nun am Sonntagvormittag um 10.25 Uhr telefonisch zu. Das Geld soll zeitnah auf den Konten der Luckenwalder zur Verfügung stehen. (koli) |